Based on the Uralothek |
Finnish | itse 'selbst' | ||||||
itsetön: juoppo meni itsettömäksi 'blev sanslös; der Trinker wurde bewußtlos' | |||||||
Veps | itšhīne 'kaatumatauti; Epilepsie' | SKES | |||||
Estonian | ise 'selbst; eigen, besonder, von eigentümlicher, besonderer Art' | ||||||
Saami/Lappish | L | ietj 'selbst, selber (als Bestimmung zum Subj. des Satzes); selbständig, eigenmächtig, selbstherrlich, wer sein eigener Herr ist und nicht anderen zu gehorchen braucht' | |||||
N | ieš~jieš 'himself, etc. (qualifying the subject of the sentence); as the first part of compounds, but not of pronouns: self-; (placed before the subject of the sentence to emphasize it) himself, etc. the very…, even the…' | Du, Pl. ieǯâ~jieǯâ | |||||
Not | jiehč 'selbst, sich, sein' | Kuollan:502 | |||||
Not | jehč 'selbst, sich, sein' | ||||||
A | īč 'selbst, sich, sein' | Kuollan:502 | |||||
Kld | īčč 'selbst, sich, sein' | Kuollan:502 | |||||
T | jičče 'selbst, sich, sein' | Kuollan:502 | |||||
T | jiǯ 'selbst, sich, sein' | ||||||
Mordvin | E | eś 'selbst, selber, eigen' | |||||
E | äś 'selbst, selber, eigen' | ||||||
E | eś-orma 'eine Krankheit, bei der man sein Bewußtsein verliert' | orma 'Krankheit' | JSFOu:61/3:12 (Ravila) | ||||
M | eś 'selbst, selber, eigen' | ||||||
Mari/Cheremis | KB | əške 'selbst, eigen' | |||||
KB | ške 'selbst, eigen' | ||||||
U | ə̑ške 'selbst, eigen' | ||||||
U | ške 'selbst, eigen' | ||||||
M | iške 'selbst, eigen' | ||||||
B | ške 'selbst' | ||||||
Udmurt/Votyak | ač́- 'selbst' | ||||||
ać- 'selbst' | |||||||
S | ač́im 'ich selbst' | ||||||
G | aćim 'ich selbst' | ||||||
Komi/Zyryan | S | ać-: aći̮m 'ich selbst' | |||||
P | ać-: aći̮m 'ich selbst' | ||||||
PO | ać-: a·ćim 'ich selbst' | ||||||
Khanty/Ostyak | J | -ĕs: i̮ʌĕs 'Schattenseele' | PD:207 | ||||
Kr | is 'Seele, Geist, ein immaterielles etwas im Menschen; eine Knospe im Herbst am Stiel der Beere, woraus im folgenden Jahr die Blüte und dann die Beere entsteht' | Ostjakisches:87 | |||||
O | isχŏr 'Schattenbild; Schemen, Gespenst; Puppe, die nach dem Tode eines Erwachsenen angefertigt wird' | χŏr 'Bild, Gestalt' | Ostjakisches:87 | ||||
Mansi/Vogul | T | jisú-k'ѳrѳ 'der Name einer ... unruhig umherirrenden Seele' | k'ѳrѳ 'Gestalt, Bild' | KSz:6:102 (Munkácsi) | |||
KM | isk˳ar 'Schattenseele des lebenden Menschen; Schattengestalt; Geist' | k˳ar 'Gestalt, Bild' | MSFOu: 113: 12-13 (Kannisto, mitg. Virtanen-Liimola) | ||||
LM | jiw-is 'der Schatten des Baumes' | jiw 'Baum' | KSz:6:102 (Munkácsi) | ||||
So | is 'der wirkliche, im Sonnenschein sichtbare Schatten des Menschen, den dieser immer mit sich führt...; der durchsichtige umherwandelnde 'Geist' eines Menschen, eines lebenden oder eines toten; der Mann hat fünf, die Frau hat vier 'is' und einer dieser 'is' ist der 'ūrt' ein sechsbeiniges fuchsähnliches Geschöpf' | MSFOu: 113: 12-13 (Kannisto, mitg. Virtanen-Liimola) | |||||
So | isχor 'Schattenseele des lebenden Menschen; Schattengestalt' | ||||||
? Hungarian | és 'und' | ||||||
s 'und' | |||||||
is 'auch' | |||||||
reg | ísz 'fene, rákfene; a foghúst pusztító rút betegség, kis gyermekeknél az ún. szájpenész; lelki kényszerítő ok, valószínűleg egy a rosszak közül; Brand (Krankheit), Krebs; eine böse Krankheit des Zahnfleisches, bei kleinen Kindern die sog. Mundfäule; ein seelischer zwingender Grund, warscheinlich einer von den Bösen' | ||||||
reg | isz 'fene rákfene, a foghúst pusztító rút betegség, kis gyermekeknél az ún. szájpenész, lelki kényszerítő ok, valószínűleg egy a rosszak közül,,, Brand, Krebs, eine böse Krankheit des Zahnfleisches bei kleinen Kindern die sog. Mundfäule, ein seelischer zwingender Grund, warscheinlich einer von den Bösen' | ||||||
reg | iz 'fene rákfene, a foghúst pusztító rút betegség, kis gyermekeknél az ún. szájpenész, lelki kényszerítő ok, valószínűleg egy a rosszak közül,,, Brand, Krebs, eine böse Krankheit des Zahnfleisches bei kleinen Kindern die sog. Mundfäule, ein seelischer zwingender Grund, warscheinlich einer von den Bösen' | ||||||
reg | ës 'auch' | ||||||
reg | és 'auch' | ||||||
reg | ës 'auch' |
Vgl. juk. eʒie, iʒie 'selbst'.
Tscher. ke ist wohl ein Pronominalsuffix.
Die tscher., wotj. und syrj. Vokalentsprechung ist unregelmäßig.
Ung. ísz ist die Fortsetzung von FU *iśe und ung. is, és die Fortsetzung von FU *iće. Das z in ung. íz wurde sekundär stimmhaft.
In den FP Sprachen kann eine Bedeutungsentwicklung 'Schattenseele' → 'selbst' und im ung. ísz eine Bedeutungsentwicklung 'Schattenseele' → 'Schreckgespenst (nach dem Tode)' → 'eine Krankheit herbeiführender Geist' → 'Krankheit' angenommen werden. Möglicherweise entstand die Bedeutung 'selbst' auch im Ug. Zweig — zumindest in der Gruppe, die zum Ung. wurde. Im Urung. wurde das Wort durch eine enklitische Partikel zu einem betonenden, hervorhebenden Wörtchen und dann zur Konjuktion mit der Bedeutung 'auch'. Im Sprachverlauf trennte es sich vom Ende des betonten Wortes ab und schloß sich an das folgende Wort an, wobei es die Bedeutung 'und' annahm.
Im Falle von és, is kann die Bedeutungsentwicklung 'selbst' → 'auch; und' mit mehreren Analogien unterstützt werden: finn. itse kommt auch in betonender, hervorhebender Rolle vor; ung. maga 'selbst' ~ (altung.) 'und, doch, zwar'; wog. (VNyj. 109) LM ås 'ipse' ~ (ÁKE 229) KO ōs 'noch, wieder, abermals, jedoch', N ɑ̄s 'auch, noch, wieder, und' usw.
Ung. és entstand nach Fokos (Nyr. 63: 14-22) aus dem Nomen-possessoris-Ableitungssuffix s, in dem es sich aus den Konstruktionen férjes asszony, feleséges ember (mit dem Endvokal des Stammes) in der Form es abgetrennt hatte und formal selbständig wurde. Die Schwäche dieser Erklärung liegt darin, daß sich das Ableitungssuffix s in Wörtern mit velaren Vokalen nicht in der Form von es, sondern als as, os abgetrennt hätte.